30.06.23 –

Laut Bildungsbericht der Landeshauptstadt Potsdam blieben von den 892 Ausbildungsstellen in Potsdam 288 unbesetzt. Als Grund hierfür wird unter anderem genannt, dass die Ausbildungsbetriebe den Bewerber:innen nicht bekannt sind. Im Bildungsbericht wird außerdem die hohe Abbruchquote von ca. 30% im Jahr 2021 und 22,5% im Jahr 2022 thematisiert. Diese wird mit einer fehlenden Übereinstimmung zwischen den Erwartungen der Auszubildenden und der Arbeitsrealität im Betrieb begründet.

Dabei wird der Mangel an Arbeitskräften überall deutlich. Für die Zukunft unserer Betriebe müssen wir uns in Potsdam also auch die Frage stellen: Wie gelingt eine bessere Vernetzung zwischen Ausbildungsbetrieben und potenziellen Bewerber:innen? Aus Sicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sollte hierfür die bekannt wichtige – und teilweise vorbildhafte - Rolle der Schulen für die Berufsorientierung und -ausbildung noch stärker betont und genutzt werden.

Kreisvorsitzender Jonas Höhne sagt dazu:
„Die Planung und Entwicklung der zukünftigen Schullandschaft Potsdams bietet große Chancen für die Betriebe. Insbesondere Gesamtschulen haben häufig gut etablierte Berufsorientierungs-Konzepte. Jährliche Praktika und Berufsorientierungstage helfen den Schüler:innen, ihre eigenen Interessen und Kompetenzen einzuschätzen, sowie das Arbeitsleben und die konkreten Unternehmen in Potsdam und Umgebung kennenzulernen. Um einen der begehrten Plätze bei den Berufsorientierungstagen zu bekommen, müssen die Unternehmen sich zum Teil ein Jahr im Voraus bei der Schule anmelden. Viele Unternehmen haben den Beitrag der Gesamtschulen bereits erkannt. Er muss nun mehr Bekanntheit, mehr Anerkennung und letztlich mehr Verbreitung erfahren.“

„Um Fachkräfte zu fördern, brauchen wir außerdem die inklusive Öffnung beruflicher Schulen in Potsdam.“ ergänzt Wiebke Bartelt, Stadtverordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Potsdam, und argumentiert: „Bislang gibt es in Potsdam zu wenige fachpraktische Ausbildungsmöglichkeiten. Das wollen wir ändern, um mehr Schüler:innen mehr qualifizierte berufliche Entwicklungschancen zu geben. Im Rahmen der kommenden Schulentwicklungsplanung setzen wir uns ein für mehr Angebote für theoriereduzierte Ausbildung und für assistierte Ausbildung.“