IHK-Wirtschaftsball: Schräge Klänge zu Weihnachten

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Potsdam stärken der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam im Streit um die Verwendung der Spenden des Wirtschaftsballs den Rücken. Wichtig sei, dass Notleidende Kinder unterstützt werden. Eine Neiddebatte, bolivianische gegen Brandenburger Kinder, sei grundsätzlich und auch gerade zurWeihnachtszeit völlig verfehlt.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Potsdam stärken der Industrie- und Handelskammer
(IHK) Potsdam im Streit um die Verwendung der Spenden des
Wirtschaftsballs den Rücken. Wichtig sei, dass notleidende Kinder
unterstützt werden. Eine Neiddebatte, bolivianische gegen
Brandenburger Kinder, sei grundsätzlich und auch gerade zur
Weihnachtszeit völlig verfehlt.

Die Kreisverbandsvorsitzende Frauke Havekost sagt:

„Die Äußerungen des Prinzen von Preußen sind beschämend. In unserer
Welt haben wir zahlreiche Armutsregionen. Es ist doch
selbstverständlich, dass wir alle Verantwortung für Menschen in
Ländern übernehmen, bei denen der Wohlfahrtstaat nicht so gut
ausgebaut ist wie bei uns. Man sollte sich in dem Zusammenhang auch
immer wieder bewusst machen, dass Kakaobohnen in Südamerika auch von
Jugendlichen in einem Alter geerntet werden, in dem deutsche Kinder
noch eine Schulpflicht haben. Die Bohnen werden dann zu Schokolade
verarbeitet, die wir dann als Weihnachtsmänner billig einkaufen und
verspeisen.“

Nils Naber, Vorsitzender des Kreisverbandes BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sagt:

„Ich begrüße sehr, dass sich der Prinz für notleidende Kinder und
Familien in Brandenburg engagiert. Aber seine Haltung, anderen Kindern
in ärmeren Ländern die Hilfe verwehren zu wollen, ist absolut
inakzeptabel. Aus den Äußerungen höre ich eine neue soziale Kälte
gegen Ausländer heraus, wie sie auf den Pediga-Demonstrationen
vorherrscht. Die IHK soll nach ihrem Gusto Spenden verteilen.
Hauptsache sie kommen Bedürftigen zu Gute.“

Franz Friedrich Prinz von Preußen, engagiert für den Verein „Soziale
Hilfen Berlin/Brandenburg“, hatte die Verwendung der Spenden des
Wirtschaftsballs der IHK Potsdam für ein SOS-Kinderdorf in Bolivien
kritisiert. Er wollte die Spenden für Brandenburger Kinder verwendet
wissen.



Hintergrundinformation:

Die soziale Ungleichheit ist in Bolivien (Gini-Koeffizient: 55,1
Prozent (2007 IWF-Statistik)) deutlich höher als in Deutschland
(Gini-Koeffizient: 32,1 Prozent (2010 IWF Statistik)). Das
Bruttoinlandsprodukt, also die Wirtschaftskraft, pro Kopf liegt dabei
in Deutschland um mehr als fünfzehn mal höher als in Bolivien.

Der Gini-Koeffizient wird als Maß der Ungleichverteilung der Einkommen
genutzt. Der Gini-Koeffizient nimmt einen Wert zwischen 0 (bei einer
gleichmäßigen Verteilung) und 1 (wenn nur eine Person das komplette
Einkommen erhält, d. h. bei maximaler Ungleichverteilung) an.

Im Human Development Index der Vereinten Nation rangiert Deutschland
auf Platz 6. Bolivien hingegen nimmt Platz 113 von insgesamt 187
registrierten Staaten ein.



Quellen:

http://www.imf.org/external/pubs/ft/sdn/2012/sdn1208.pdf (S. 25f)

http://data.worldbank.org/indicator/SI.POV.GINI

http://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.PCAP.CD

http://hdr.undp.org/en/content/table-1-human-development-index-and-its-components

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